Wenn wir etwas suchen oder eine Frage haben, verwenden wir in der Regel Sprache. Über Worte (Keywords) lassen sich Informationen und Zusammenhänge ausdrücken, die über Bilder oder Gesten nur mit großem Aufwand dargestellt werden können. Darum sich die Suchworte und Begriffe für Ihre Kommunikation im Internet so entscheidend.

Ein Beispiel: Die Frage „Was ist das beste italienische Restaurant in Salzburg?“ kann ohne Verwendung von Sprache kaum gestellt und beantwortet werden. Zu viele Informationen sind in dieser einfachen Frage enthalten, unter anderem der Ort (in Salzburg), die Art des Angebots (italienisches Restaurant) und die Einordnung des Angebots im Vergleich zu ähnlichen Angeboten (das beste).

Nicht nur im nicht-digitalen Alltag, sondern auch für die Präsenz im Internet benötigt jeder, der ein Produkt oder eine Dienstleistung anbietet, einen Vorrat an Schlüsselworten, die das Angebot und seine Eigenschaften sinnvoll beschreiben. Um diese Schlüsselworte und Schlüsselphrasen – die Keywords – geht es in diesem SEO Beitrag.

Wozu Keywords definieren?

Um zu verstehen, warum Keywords nach wie vor wichtig für die Auffindbarkeit im Internet sind, soll in aller Kürze der Prozess einer Google-Suchanfrage dargestellt werden. Hierfür ist zunächst die Funktionsweise einer Suchmaschine wie Google interessant.

Wie funktionieren Suchmaschinen?

Eine Suchmaschine dient allgemein dem Zweck, Inhalte zu indexieren und durchsuchbar zu machen. Für das Internet heißt das: Suchmaschinen durchsuchen mit Hilfe von Crawling-Programmen die unzähligen veröffentlichten Dokumente und ordnen diese bestimmten Themen zu. Um diese Sammlung für den End-Nutzer, also den Menschen vor dem Suchfeld durchsuchbar zu machen, werden die Dokumente im Index verschlagwortet.

Damit das sauber passiert, muss ein Dokument möglichst deutlich Auskunft über seinen Inhalt geben. Die verwendeten Begriffe dienen der Suchmaschine dazu, Inhalte zu „verstehen“, einzuordnen und schließlich wieder zur Verfügung zu stellen.

Gibt nun ein Nutzer ein bestimmtes Keyword oder eine Kombination von Keywords ein, wählt die Suchmaschine diejenigen Dokumente aus, die am wahrscheinlichsten das Bedürfnis des Nutzers erfüllen. Nun weiß jeder, der sich mit Suchmaschinenoptimierung beschäftigt, dass über die endgültige Reihenfolge der Ergebnisse eine Vielzahl von Faktoren entscheidet. Nichtsdestotrotz stellt die richtige Einordnung eines Dokuments im Index die Grundlage dafür dar, dass das Dokument überhaupt als potentiell relevantes Ergebnis gewertet wird.

Angezeigt werden diejenigen Angebote, die für eine bestimmte Suchanfrage am wahrscheinlichsten das Bedürfnis des Suchenden erfüllen.

Hier ergibt sich jedoch das Problem, das nur die wenigsten Suchmaschinen-Nutzer ihr Interesse deutlich in Form einer Frage formulieren. Eine Suchmaschine muss deshalb die Eingabe interpretieren – und das ist bei den meisten Suchanfragen gar nicht so einfach! Hierzu gibt es von Google eine sehr gut aufbereitete Informationsseite – So funktioniert die Suche – Aus Algorithmen werden Antworten.

Der Wert der Synonyme

Ein weiteres Problem: Wenn wir an das „Beste italienische Restaurant in Salzburg“ zurückdenken, könnte sich das objektive beste italienische Restaurant selbst als „Trattoria“ oder „Pizzeria“ definieren. Würde eine Suchmaschine nun exakt nach dem Keyword „Restaurant“ suchen, hätte eine Pizzeria mit vorzüglicher italienischer Küche keine Chance.

Zum Glück lernen Suchmaschinen wie Google permanent dazu. Für die Webpräsenz unseres Lieblingsitalieners heißt das, dass er auch bei Suchanfragen mit Keywords wie „Trattoria“ oder „Pizzeria“ in den Suchergebnissen auftaucht. Suchmaschinen wissen, dass mit allen diesen Begriffen etwas Ähnliches gemeint ist: ein Ort, an dem italienische Küche angeboten wird.

Auch ein Mensch weiß, dass man „beim Italiener“ grundsätzlich dasselbe erwarten kann, wie beim Besuch einer Trattoria, einer Pizzeria oder eben eines italienischen Restaurants. Für die Suchmaschinenoptimierung einer Webpräsenz wird das Wissen um dieses Wissen relevant. Ein Faktor (unter vielen): Umso mehr die Suchanfrage der Eigendefinition entspricht, desto höher ist für die Suchmaschine der erwartbare Nutzen einer Webpräsenz für den Suchenden.

Nun mag das für die Suche nach einem Restaurant nicht unbedingt nötig sein, wer sich aber spezifischer für ein bestimmtes Produkt interessiert, wird mit einer Antwort, die exakt auf die Frage zugeschnitten ist, viel zufriedener sein, als mit einer Antwort, die sich nur mit etwas Ähnlichem beschäftigt.

Daraus ergeben sich zwei Konsequenzen:

  1. Synonyme sind wichtig, um für möglichst viele verwendete Suchbegriffe Relevanz zu demonstrieren. Schließlich sind Selbstdefinition und Fremddefinition in den seltensten Fällen identisch.
  2. Bei der Wahrheit bleiben: Wer statt eines italienischen Restaurants ein griechisches Restaurant vorfindet, wird enttäuscht. Anders ist der Fall, wenn sich die Frage allein auf „Restaurant“ in einer bestimmten Gegend bezieht – hier sind alle Arten von Restaurant interessant, für die Einordnung muss jedoch die Art des Angebots näher definiert sein

Fazit: Wo sich Nutzerinteresse und Unternehmensangebot auch sprachlich annähern, wird der Erfolg (z.B. ein Kauf, eine Buchung, ein Abo…) wahrscheinlicher.

Keyword Research: Die richtigen Keywords finden

Allein die deutsche Sprache hält 5,3 Millionen einzelne Wörter bereit, die sich zu unendlich vielen Eingaben im Bing, Yandex, Baidu oder Google-Suchfenster kombinieren lassen. Ganz abgesehen von der Verbindung mit anderssprachigen Ausdrücken ist das auf den ersten Blick ziemlich beeindruckend. Wie wählt man aus allen denkbaren Schlagwörtern und Suchphrasen nun genau diejenigen aus, die tatsächlich für Suchmaschinenoptimierung, Suchmaschinenmarketing und Content-Produktion geeignet sind?

Die gute Nachricht: Keine Keyword Research startet bei null! Schließlich wird jede Webpräsenz aus einem bestimmten Grund betrieben. Und jedes Unternehmen hat zumindest einen Namen, ist Teil einer Branche und vermutlich besteht auch Klarheit darüber, was an wen verkauft werden soll. Genauso wichtig wie Klarheit über den Sinn und Zwecke ist die Abgrenzung zu allem, was nicht Teil des Angebots ist. Dieser Punkt wird später in der Auswahl der relevanten Keywords noch wichtig.

Ein Brainstorming liefert in der Regel bereits einige Ideen, der Blick zum Mitbewerber ebenfalls. Zusätzlich lohnt es sich, auch externe Personen in den Prozess miteinzubeziehen. Ein Grund dafür ist die natürliche Betriebsblindheit: Wer täglich die Sprache des Unternehmens verwendet, übersieht häufig, dass es auch andere „Sprachen“ gibt. Umso heterogener die Gruppe der Befragten ist, desto vollständiger wird das Bild der möglichen Suchanfragen für ein bestimmtes Produkt. Und für Befragungen zum Thema Keywords überraschend selten genutzt: Die eigene Zielgruppe!

Dieser Teil der Keyword Research lässt sich ganz ohne Keywords Online-Tools durchführen. Erst im nächsten Schritt, wenn der Themenbereich der Webpräsenz grundsätzlich abgesteckt ist, kommen Keyword Tools zum Einsatz.

Die 7 besten Keyword-Tools: Nützliche Hilfe für die Keyword-Recherche

Die Auswahl an (häufig kostenlosen) Tools für die Keyword- Recherche ist beachtlich. Hier heißt es: Ausprobieren, nicht jedes Tool ist gleich gut für eine Webpräsenz geeignet. Diese Tools helfen, themenrelevante Keywords zu finden:

  1. Google AdWords: Der Keyword Planner liefert Ideen zu einzelnen Keywords oder WebseitenDa bei Google AdWords der exakt gesuchte Suchbegriff zur Verfügung steht und bis zum Erfolg nachvollzogen werden kann ist es vielleicht hilfreich damit zu starten, denn Budget zur Verfügung steht. Es reduziert dafür die Recherche und eventuell falsche Suchbegriffe.Beispielsweise: auf das Wort Sporttaschen schalten und Google findet alle möglichen dazupassenden Suchbegriffe. Negative Suchworte ausschliessen und weiterlaufen lassen. Dann zeigt sich nach einiger Zeit ein Kern an Suchbegriffen wie Sporttaschen mit Reissverschluss oder Ergonomische Sporttaschen, Sporttaschen Trends 2019 und so weiter.
  2. Google Trends: für größere Trends und allgemeine Themenentwicklungen
  3. Google Suggest: Der Bereich „Verwandte Suchanfragen“ liefert einen schnellen Einblick in die Interessen der Nutzer an einem bestimmten Thema (Grafik am Ende dieser Aufstellung)
  4. answerthepublic.com: Ein etwas anderes Tool zur Ideenfindung
  5. keywordtool.io
  6. keyword-tools.org
  7. Hier kommt ein neues – schlagen sie eines vor !
Keyword Recherche via Google Suggest

Keyword Recherche via Google Suggest

Keywords finden ist also gar nicht so schwer. In den meisten Fällen kommt sogar sehr rasch eine beeindruckende Zahl an Suchbegriffen und Suchphrasen zusammen. Knifflig wird es erst, wenn die Vielzahl der Suchbegriffe bewertet, sortiert und eingegrenzt werden soll. Wie Sie aus der Masse an Suchbegriffen die besten auswählen, erfahren Sie im nächsten Absatz oder in einem unserer SEO Seminare.

Hinzu kommen noch Anbieter kommerzieller SEO Tools wie XOVI oder Sistrix mit denen Sie Long und Short Tail Keywords ermitteln können. Dabei sehen sie ob Mitbewerber das empfehlenswerte Schlüsselwort für Platzierungen in Suchanfragen haben.

Keyword-Beurteilung

Der zentrale Aspekt bei der Beurteilung von Keywords die Relevanz. Schließlich geht es darum, dem Nutzer genau die Inhalte zu bieten die er sucht. Stellen Sie sich bei der Auswahl Ihrer Keywords also immer folgende Fragen:

  •  Wie treffend ist ein Keyword tatsächlich?
  •  Entsprechen die Begriffe dem Sprachgebrauch der Zielgruppe?
  •  Was deckt das Portfolio ab, was nicht?
  •  Liefert die Webpräsenz für eine bestimmte Suchanfrage tatsächlich eine zufriedenstellende Leistung? Und hält sie, was sie verspricht?

Über Google Analytics und die Google Search Console erfahren Sie, über welche Begriffe Besucher Ihre Seite finden und welche Suchanfragen zu einer längeren Verweildauer führen. Eine hohe Absprungrate ist hingegen ein Hinweis darauf, dass eine Seite zwar für eine bestimmte Suchanfrage angezeigt wird, die Erwartungen der Nutzer jedoch nicht erfüllt. Im Worst Case ist das gute Ranking also nicht von Dauer: die Einordnung auf den vorderen Plätzen war ein Irrtum.

Zwei weitere Aspekte bei der Beurteilung von Keywords sind die jeweilige Suchintention und das Suchvolumen.

Intentionen

Hilfreich bei der Bestimmung und Sortierung der Top-Keywords ist die Suchintention. Hier lassen sich drei unterschiedliche Ziele identifizieren, die Suchmaschinen-Nutzer bei ihrer Suche verfolgen.

  • Navigation:
  • Der Nutzer will zu einem ganz bestimmten Angebot navigieren (z.B. einer Firma, einer Marke oder einer Organisation). Beispiele hierfür sind „YouTube“, „facebook“, „AMS“ oder „ÖBB“.
  • Information:
  • Der Nutzer sucht Informationen über ein Thema oder Antworten auf eine Frage
  • Transaktion:
  • Der Nutzer will etwas TUN, beispielsweise „kaufen“, „buchen“, „online selbst gestalten“

Je nach Intention kann eine Suchanfrage mehr oder weniger als Keyword geeignet sein. Ist das Ziel des Users die Navigation gibt es zwei Möglichkeiten:

  •  A Die Suchanfrage bezieht sich auf die eigene Marke oder das eigene Unternehmen. Diese Keywords helfen dabei, sich besser auffindbar zu machen.
  •  B Die Suchanfrage bezieht sich auf eine andere Marke oder ein anderes Unternehmen. Diese Keywords helfen bei der Optimierung der eigenen Webpräsenz eher wenig (Stichwort: Nützlichkeit).

Da sich das Ziel Information dadurch auszeichnet, dass keine Handlung (wie ein Kauf, eine Buchung, eine Bestellung…) geplant ist, sind diese Keywords in Bezug auf kommerzielle Ziele weniger nützlich. ABER: Wer Informationen über (s)ein Thema in ansprechender und wertvoller Art und Weise zur Verfügung stellt, kann sich über Zugriffe und eine lange Verweildauer freuen. Und vielleicht lässt sich die Intention Information sogar in eine Transaktionsintention verwandeln.

Der Erfolg einer Webpräsenz misst sich wirtschaftlich vor allem an den getätigten Käufen, Buchungen oder Abonnements – kurz gesagt: über Transaktionen aller Art, die ein Seitenbesucher tätigt (die sog. Conversions). Kein Wunder also, dass transaktionale Keywords besonders umkämpft sind. Mit solchen Keywords in den Suchergebnissen weit vorne zu landen, ist aufgrund des hohen Wettbewerbs nicht ganz einfach.

Eine sinnvolle Keyword-Auswahl besteht deshalb aus einer gesunden Mischung

  •  ● Navigation: Unternehmensname, Standort, Hauptprodukt, Marke
  •  ● Information: Keywords, zu denen die Webpräsenz nützliche Informationen bereitstellt (Achtung! Nur verwenden, wenn tatsächliche informative Inhalte vorhanden sind)
  •  ● Transaktion: gewünschte Handlung des Nutzers in Kombination mit dem jeweiligen Angebot (Dienstleistung und/oder Produkt)

Ein weiterer Punkt in der Beurteilung von Keywords, den Sie nicht außer Acht lassen sollten, ist das tatsächliche Suchvolumen.

Suchvolumen

Am einfachsten erhält man Informationen über das Suchvolumen über Google AdWords: der Keyword-Planner liefert für alle eingegebenen Suchbegriffe die ungefähre Zahl der monatlichen Abfragen. Für die Reihung der Keywords ist das schon ein guter Anhaltspunkt. Dabei sollten Sie aber immer berücksichtigen, dass auch Suchbegriffe mit einem geringen Suchvolumen erfolgreich eingesetzt werden können.

Wie setzt man Keywords sinnvoll ein?

Idealerweise sind bereits bei der Erstellung einer Webpräsenz die Keywords ein Faktor bei der Gestaltung von Navigation, Struktur und Inhalten. Wenn das nicht der Fall ist, sollten Sie schrittweise nachjustieren. Optimieren können Sie zum Beispiel durch gezielte Content-Überarbeitung, aktualisierte Meta Tags und interne Verlinkungen oder durch die Erstellung neuer Seiten zu einem bestimmten Thema). Für jede einzelne Seite wird ein Fokus-Keyword definiert, das sich in allen relevanten Elementen wiederfindet. Im Einzelnen sollte das Haupt-Keyword an folgenden Stellen eingesetzt werden:

Das Haupt-Keyword taucht auf

  • Im URL-Text: Lesen Sie hierzu auch unseren Beitrag über suchmaschinenfreundliche URLs.
  • Im Seitentitle und der H1
  • In der Meta Description
  • Am Anfang (mindestens im ersten Absatz) des Fließtextes
  • In Zwischenüberschriften
  • Bilder: Datei-Name, Alt-Beschriftung
  • In Textlinks auf anderen Seiten, die auf die Seite verweisen

Und weil eine Seite natürlich auch Inhalte benötigt, erhalten Sie abschließend noch einige Tipps zur Content-Erstellung.

Tipps zur Keyword-orientierten Content-Erstellung

Eine Seite pro Thema/ein Thema pro Seite: Definieren Sie für jede Seite ein Thema und ein Haupt-Keyword. Entwickeln Sie dann eine Sammlung themenrelevanter Begriffe. Das ist weniger kompliziert als es klingt, schließlich verwenden wir beim Schreiben über ein bestimmtes Thema ganz automatisch das entsprechende Vokabular. Eine Tag-Cloud visualisiert hervorragend, wie sich ein Themenfeld aus einzelnen Begriffen zusammensetzt.

Hilfreich bei der Suche nach themenrelevanten Begriffen sind WDF*IDF-Tools. An dieser Stelle verzichten wir auf eine lange Erklärung der WDF*IDF-Formel – der praktische Nutzen der entsprechenden Tools besteht aber darin, dass hier regelmäßige Keywords auftauchen, an die bei der Recherche noch niemand gedacht hat.

Zum Thema Eigennamen finden Sie im PromoMasters-Blog einen Artikel, der erklärt, wie Google mit der Zeit Eigennamen erlernt.

Extra-Tipp: Obwohl der keyword-tag im Quellcode von Suchmaschinen nicht mehr ausgelesen wird, ist es praktisch, die Keywords hier zu hinterlegen. Hintergrund: Wenn die Seite aktualisiert wird, verrät der Blick in den Quellcode, welche Keywords bei der letzten Optimierung verwendet wurden. Wahlweise können Sie den Keyword-Tag verwenden, diesen jedoch nicht nach außen zeigen und so nur intern verwenden.

Keywords ändern sich

Keywords sind nicht statisch. Sowohl das Angebot als auch die Nachfrage verändern sich, manches wird relevanter, anderes verliert an Bedeutung. Überprüfen Sie deshalb von Zeit zu Zeit den Erfolg Ihrer Keywords und bleiben Sie offen für neue Ideen.

Gerne unterstützen wir sie beim Finden Ihrer besten Suchbegriffe. Fragen Sie uns, wie wir Sie unterstützen können.